Projektbeschreibung:
Die Bildungsarbeit von Gemeinwohlwohnen e.V. zielt darauf ab, eine ganzheitliche und systemische Veränderung der Gesellschaft voranzutreiben. Dies geschieht durch Bewusstseinswandel, strukturelle Veränderungen und Community Building, immer mit einem Fokus auf intersektionale und machtkritische Perspektiven. In unseren Bildungsveranstaltungen verbinden wir unterschiedliche gesellschaftliche Bereiche wie Wohnen, Arbeiten, private Beziehungen und den öffentlichen Raum. Unser Ansatz basiert auf den folgenden Werten:
1. Awareness: In all unseren Gruppenprozessen liegt der Fokus darauf, die Bedürfnisse aller Beteiligten zu berücksichtigen. Durch gemeinsame Aushandlung und Sensibilität für Unterschiede wollen wir Ausgrenzung und Diskriminierung verhindern.
2. Intersektionalität: Wir setzen uns dafür ein, dass alle Menschen unabhängig von ihrer Identität gleichberechtigt teilhaben können. Dieser Anspruch prägt unsere Kommunikation nach außen sowie die Gestaltung unserer internen Prozesse und Methoden.
3. Care & Crip Time: Für uns steht das Miteinander im Vordergrund. Es geht nicht um das bloße Ergebnis, sondern darum, wie wir im Prozess aufeinander achten. Jeder Mensch hat einen eigenen Rhythmus, den wir respektieren und unterstützen.
4. Politische Selbstbestimmung: Unsere Bildungsinhalte orientieren sich an den aktuellen politischen Geschehnissen und den Erfahrungen der Teilnehmenden. Wir nutzen künstlerische Ausdrucksformen wie Musik, Tanz und Theater, um die persönliche Auseinandersetzung der Teilnehmenden mit der Welt zu fördern.
Vertreter im Praxisaustausch: Samuel Flach
Samuel Flach ist Aktivist, Schauspieler und Ethnologe. Er wurde 1991 geboren und wuchs in einer Öko-Hof-Gemeinschaft auf. 2010/11 verbrachte er ein Jahr als Gärtner und Kinderbetreuer in einem kleinen Dorf in Uganda. Durch einen Unfall während des Freiwilligen Jahres wurde er querschnittsgelähmt. Er organisiert offene Theatergruppen (Theater der Unterdrückten, Dramatherapie nach Sesame Institut), ist in der Klimagerechtigkeitsbewegung aktiv und baut in München ein solidarisches Wohnprojekt auf. Als behinderter und queerer Mensch erlebt Samuel täglich, wie die Gesellschaft Körper unterdrückt und ausschließt, die von den Normen der “Able-bodied” und “Cis-Male” abweichen.
Institution und Projektträger:
Bis 2026 baut Gemeinwohlwohnen e.V. gemeinsam mit der Kooperative Großstadt in der Metzgerstraße in Haidhausen, München, ein solidarisches Wohnprojekt mit einem Community Space. Dieses Projekt soll ein inklusiver, solidarischer Ort der Gemeinschaft werden, an dem die Werte von Gemeinwohlwohnen – wie Awareness, Intersektionalität, Care und politische Selbstbestimmung – konkret gelebt und erfahrbar gemacht werden.
Der Community Space wird Raum bieten für Begegnung, Austausch und gemeinsame Bildungsarbeit, um die gesellschaftliche Transformation aktiv mitzugestalten. So wird Wohnen, Arbeiten und Gemeinschaft in einem ganzheitlichen, solidarischen Kontext vereint.
www.gemeinwohlwohnen.de