KunstSpielOrte
In diesem Themenforum wird ein neues Vorhaben, das derzeit dem Stadtrat vorliegt, zum ersten Mal vorgestellt. In einem offenen Prozess möchte das Kulturreferat gemeinsam mit Künstler*innen, Vermittler*innen und lokalen Initiativen in der Messestadt Riem die Schaffung von partizipativen, intergenerationellen “KunstSpielOrten” erproben. Ab kommenden Jahr soll mit der Ausschreibung von temporären Pilotprojekten in diese Experimentierphase gestartet werden. Damit wird die Schaffung eines generationsübergreifenden KunstSpielOrtes vorbereitet, wie er als Leitprojekt in der fortgeschriebenen Konzeption Kulturelle Bildung für München verankert ist.
Was aber können solche KunstSpielOrte sein? Wie kann Kunst aussehen, die im öffentlichen Raum bespielbar oder partizipativ gestaltbar und veränderbar ist – und dabei alle Generationen anspricht? Was entsteht jeweils, wenn der Ausgangspunkt des Experiments der Ort, das Spiel oder die Kunst ist? Wie kann möglichst inklusiv gearbeitet und gestaltet werden? Das Forum möchte einen ersten Einstieg in diese Fragen geben. Es blickt auf künstlerische Ansätze an der Schnittstelle von Kunst und Spiel sowie unterschiedliche Möglichkeiten und Grade der Partizipation bei der Entwicklung von Kunst-Spiel-Werken. Und es reflektiert, wie lokale Akteur*innen verschiedener Altersgruppen in die Entstehungsphase des Projektes eingebunden werden können.
Im Austausch mit Stephanie Reichelt, Leiterin der Abteilung 3 im Kulturreferat, reflektiert die Künstlerin und Wissenschaftlerin Mona Jas diese Fragen anhand von Perspektiven und Beispielen aus ihrer Forschung und Praxis. Dabei gibt sie Einblicke in ihre neue Aufgabe als künstlerische Leitung des gerade entstehenden KinderKunstLabors in St. Pölten (AT) – ein in dieser Form bis dato einzigartiger Begegnungsort für Kinder, Künstler*innen und zeitgenössische Kunst, der in partizipativen Prozessen gemeinsam mit Kinderbeiräten entwickelt wird.
Vitae:
Prof. Dr. Mona Marijke Jas, Künstlerin, Wissenschaftlerin und Kuratorin.
Mona Marijke Jas ist seit 2015 Honorarprofessorin an der Weißensee Kunsthochschule Berlin. Sie war u. a. 2017 Mitglied der faculty der documenta 14 in Kassel und Athen und leitete die (Ver-)Mittlung der 10. Berlin Biennale 2018. Außerdem lehrt sie aktuell an der Universität Hildesheim im Bereich Kulturelle Bildung und Kunstvermittlung. 2021 wurde sie zur künstlerischen Leiterin des KinderKunstLabors in St. Pölten (AT) berufen, um gemeinsam mit Kinderbeiräten einen Raum der Begegnung von Kindern, Künstler*innen und zeitgenössischer Kunst zu schaffen. Das neue Haus wird 2024 eröffnet.
Stefanie Reichelt hat Geschichte und Germanistik studiert, arbeitete in der Forschung und in unterschiedlichen Positionen bei der Landeshauptstadt München. Seit 2009 leitet sie die Abteilung 3 des Kulturreferates, die zuständig ist für Kulturelle Bildung, Internationales und Urbane Kulturen und zu der auch die Koordinierungsstelle Kulturelle Bildung gehört.