Als ich mal anders war

‘What you see is what you get’ arbeitet seit 2014 mit dem Residenzia Seniorenzentrum und erarbeitet professionelle Projekte, die zwischen Theater und Performance angesiedelt sind – immer mit Fokus auf dem künstlerischen Ergebnis unter Anwendung theaterpädagogischer Mittel. Zuletzt arbeitete die Gruppe meist für Kinder und Jugendliche als Zielgruppe und schuf so Raum für Generationenbegegnungen. Im Video ist das Projekt ‘Als ich mal anders war’ zu sehen: eine Begegnungsperformance, bei der jeweils 3 bis 4 Kinder eine Kabine mit Fernsprecher betraten. Dort konnten sie Dinge aus der Kindheit der alten Menschen entdecken. Diese sprachen am anderen Ende der Leitung und erzählten Geschichten aus ihrer Kindheit.


Beschreibung des Projekts:

Indem Menschen mit Demenz in professionellen Theaterprojekten auftreten, bekommen sie Zugang zur aktiven kulturellen Teilhabe. Die Inhalte, welche sie einbringen sowie die Art und Weise, wie sie diese auf die Bühne bringen, haben einen künstlerischen Mehrwert. Sie treten als Performer*innen auf, die Inhalte aufgrund ihres Erfahrungsschatzes erarbeiten und auf ihre ganz besondere Weise auf die Bühne bringen. Seit 2019 legen wir bei der Arbeit einen Fokus auf Kinder als Zielgruppe und schaffen so Generationenbegegnungen.
Die Proben beinhalten immer einen theaterpädagogischen Teil. In Gesprächen und Improvisationen werden dann Themen und Herangehensweisen erarbeitet. Im weiteren Probenverlauf entsteht für die einzelnen Mitwirkenden ein inhaltliches wie methodisches Gerüst, in dem sie sich sicher fühlen, das ihnen Struktur gibt und darin Freiheit zur Improvisation lässt. Am Ende entsteht immer ein Projekt, dessen Fokus ganz klar auf dem künstlerischen Ergebnis liegt.

Potenziale kultureller Bildung:

Unser Projekt setzt einen Fokus auf Potenziale der Mitwirkenden statt auf Defizite. Indem diese Potenziale in der Aufführung sichtbar gemacht werden, verändern sie beim Publikum die Sicht auf Demenz und auf alte Menschen. Dieser Fokus auf das, was alte Menschen noch beitragen können ist auf viele andere Projekte und Bereiche übertragbar, zum Beispiel indem alte Menschen auch in anderen Bereichen helfen können, Vergangenheit zu verstehen.
Insbesondere Kinder zeigen ein reges Interesse an unseren Darstellenden, ihrer Vergangenheit und ihrer Gegenwart sowie den Szenen, die sie präsentierten. Normalerweise treffen sie in ihrem Lebensraum jedoch kaum auf ältere Menschen, die durch Erkrankungen, wie zum Beispiel Demenz, nicht mehr am Alltag teilhaben.
In den Aufführungen treffen die Kinder im geschützten theatralen Rahmen auf die Darstellenden. Oft ermöglicht das Setting es, dass auch ein direkter Austausch zwischen den Generationen stattfindet. Die Stücke funktionieren aber auch, wenn die Kinder zurückhaltend sind und sind so bei jeder Aufführung einzigartig. Wir versuchen so, einen Raum zu schaffen, den sich alte wie junge Menschen je nach ihrem aktuellen Interesse, ihrer Tagesform und spontanen Impulsen ausgestalten können.

Zusatzmaterialien:

www.whatyousee.eu

Ansprechpartner*in:

Julia Müller

Institution und Projektträger:

Kooperation von What you see is what you get und Residenzia Seniorenzentrum München. Für Aufführungen kooperieren wir mit Festivals und Spielstätten. Etwa mit ‘wunder. Internationales Figurentheaterfestival’ München, dem PATHOS Theater München, der Villa Stuck München und aktuell dem Münchner Stadtmuseum.

Zielgruppe/n:

Sparte/n:

Schwerpunkt/e:

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