Zwischen Betonpalästen und Karossen tut sie sich auf: Die Straße. Oase. Sie ist das Zentrum einer künstlerischen Neubesiedlung, von der alles ausgeht und zu der alles zurückkommt. Unerschöpflich ist dieser agile Raum der ungeahnten Möglichkeiten: bewohnbare Skulpturen, künstlerische Gebilde, hier passiert Stadtverwandlung!
Beschreibung des Projekts:
STRASSE. OASE will öffentliche Räume der Stadt für Kinder und Jugendliche erschließen und als mögliche künstlerische Wirkungsräume eröffnen. Gleichzeitig soll die Sichtbarkeit von Kindern und Jugendlichen im öffentlichen Raum erhöht werden. Ein besonderes Anliegen ist es, durch Aktionen im urbanen Raum auch Orte für Kinder und Jugendliche zu erschließen, die ihnen nicht zugedacht sind, um so ein Zusammentreffen aller Altersgruppen zu ermöglichen. Es wird nicht nur da Kunst gemacht und gespielt, wo es aktuell und bisher erlaubt ist! Mit der Straßenaktion sollen gesperrte Straßen von Kindern eingenommen und erschlossen werden als abgegrenztes, autofreies Gebiet, als das Straßen nur selten von Passant*innen genutzt werden dürfen. Wir möchten es möglich machen, dass Straßen nicht nur für Umzüge oder Demonstrationen gesperrt werden, sondern auch für Kinder- und Jugend-Kulturprojekte und entsprechende Genehmigungsverfahren etablieren. STRASSE. OASE ist ein kontinuierlich in der Aktion wachsendes Gesamtkunstwerk, welches sich laufend verändert und umformt. Verschiedene Stationen mit erfahrenen Kunstpädagog*innen, Künstler*innen und auch jugendlichen Mitarbeiter*innen bieten niedrigschwellige Anknüpfungsoptionen und ermöglichen ein leichtes Einsteigen ins Gesamtgeschehen, in dem Kuppeln, Höhlen oder Fantasiegebilde – mit Hilfe von Kunststoffplanen, Schläuchen, Bambusstangen, Latten, Schaumstoffwürfeln, Pappen, Seilen, Stoffen und Netzen – entstehen. Den Teilnehmer*innen steht vielfältiges Material zur Verfügung und manches fordert die Interaktion der jungen Künstler*innen, da es alleine nicht gut handhabbar ist. Austausch erfolgt über die Brücke des gemeinsamen Gestaltens.
Potenziale kultureller Bildung:
Kinder und Jugendliche haben eine besondere kreative Kraft und enormes Veränderungspotential. Straße. Oase überträgt diese Kraft auf alle Menschen vor Ort – auf den öffentlichen Raum in all seiner Diversität und Heterogenität. Mit der Spielidee der Straße. Oase erschaffen junge Städter*innen binnen kürzester Zeit gemeinsam ein bewohn- und bespielbares Fantasiegebilde – ein kollektives Gesamtkunstwerk. Die Straße wird so zu einem gemeinsam neubesiedelten, utopischen Ort an dem ALLE Kinder und Jugendlichen gemeinsam eine Welt erschaffen, wie sie sie ersehnen und brauchen – eine Landschaft der Fantasie, des Spiels, der Geborgenheit und des Zusammenspiels mit Anderen. Das Projekt lotet Beteiligungsformen aus, um Kindern und Jugendlichen mehr Sichtbarkeit, Gehör und Einfluss innerhalb ihrer realen Lebenswelt zu ermöglichen und somit ihre persönliche Wahrnehmung als aktiv Beteiligte des kulturellen und gesellschaftlichen Geschehens zu stärken – ohne auf ein bestimmtes Ergebnis abzuzielen. Es ist die künstlerische Kollaboration aller Beteiligten, die in diesem Projekt kindliche oder jugendkulturell geprägte Umsetzungen keimen lässt, Potentiale von Unterschiedlichkeiten erforscht und ästhetische Interventionen wirkungsvoll als kollektives Kunstwerk im Stadtbild hervorbringt. Gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen Straßen zu verändern und zu Wohlfühl-, Rückzugs- und Gestaltungsorten umzugestalten ist ein hochpolitischer Ansatz: Straßen gehören bis dato dem Autoverkehr und es ist eine nahezu revolutionäre Idee, sie zu Aufenthalts-, Spiel-, Kunst- und Begegnungsorten umzugestalten. Modellprojekte wie die Superblocks in Barcelona (https://www.superblocks.org/) oder Initiativen wie das Manifest der freien Straße (https://www.strassen-befreien.de/) zeigen, welch enormes Potential gesellschaftlicher Veränderung in dieser Idee liegen können. Straße. Oase entwickelt Modelle künstlerischer Verwandlung von Straßen und bietet einen Blick in die Zukunft, was auf unseren Straßen möglich wäre, wenn diese nicht mehr dem Autoverkehr allein gehören.
Zusatzmaterialien:
https://culture-clouds.de/strasse-oase/
Ansprechpartner*innen:
Alexander Wenzlik, Nelly Stein
Institution und Projektträger:
Als gemeinnütziger Verein machen wir uns für die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen am gesellschaftlichen und kulturellen Leben stark. Dabei setzen wir aus Überzeugung auf Vielfalt, Diversität und Inklusion und engagieren uns dafür, möglichst unterschiedlichen jungen Menschen Erfahrungen der Beteiligung und Mitgestaltung zu ermöglichen. Wir laden alle Kinder, unabhängig von ihren körperlichen, geistigen oder sprachlichen Möglichkeiten herzlich ein, an unseren Projekten teilzunehmen.