Die Münchner Stadtbibliothek möchte diskriminierungssensibler veranstalten. In einem zwei-jährigen Prozess, bilden wir uns fort, nehmen unsere Veranstaltungsarbeit unter die Lupe und probieren Neues. Ziel ist es, Diskriminierung zu vermeiden und die Perspektiven von marginalisierten Personen einzubeziehen.
Beschreibung des Projekts:
Ausgangspunkt für unseren Prozess ist die Online-Qualifizierung „Erfolgreich rassismuskritisch veranstalten“ der Aktivistin, Autorin und Künstlerin Noah Sow. Noah Sow erklärt in neun Modulen aus einer BIPoC-Perspektive, wo in der gängigen Veranstaltungspraxis Fallstricke zu finden sind und wie man anders an Veranstaltungen herangehen könnte: Wie wird das Thema ausgewählt? Wen spricht der Titel an und welche Botschaften werden über die Inhalte transportiert? Im Zentrum steht dabei ihre Forderung „Nichts über uns ohne uns ist für uns“. Im ersten Jahr wurden auf dieser Basis Handlungsleitlinien für die Veranstaltungsarbeit erarbeitet, die jetzt im zweiten Jahr in die Praxis einfließen sollen. Ziel ist in der gängigen Veranstaltungspraxis Macht-Asymmetrien zu erkennen, Diskriminierung zu vermeiden und die Perspektiven von marginalisierten Personen einzubeziehen.
Potenziale kultureller Bildung:
Die politische Haltung von Akteur*innen der kulturellen Bildung drückt sich auch darin aus, wie mit Perspektiven von marginalisierten Personen und Gruppen umgegangen wird. Werden diese gesehen und berücksichtigt? Wie kann eine weiße Einrichtung, bei der alle in der Programmarbeit engagierten Kolleg*innen weiß sind, sich diesen Perspektiven annähern? Es geht darum zu erkennen, dass bei Veranstaltungen, die Diskriminierung behandeln, dennoch strukturelle Diskriminierung reproduziert werden kann. Nur wenn wir in der Kulturellen Bildung, diese Mechanismen erkennen und reflektieren, leisten wir einen Beitrag zum Abbau struktureller Diskriminierung.
Zusatzmaterialien:
https://www.muenchner-stadtbibliothek.de/
Ansprechpartner*innen:
Margareta Lindner / Sarah Hergenröther