17.00 – 18.00 Uhr, in Zoom von zu Hause oder im Gasteig HP8 / Kulturvermittlungsraum

Erinnerungskultur im schulischen Kontext

Brisante Themen kreativ behandeln

Mit diesem Runden Tisch laden das Pädagogische Institut und der Kulturbereich der Beruflichen Schulen des RBS Lehrkräfte, Schüler*innen und Akteur*innen der Kulturellen Bildung zum Austausch ein. Es geht um Ansätze und Erfahrungen mit Projekten im schulischen Kontext, die sich kreativ mit schwierigen Ereignissen der jüngeren oder älteren Vergangenheit beschäftigen. Wie frei soll und kann die Auseinandersetzung mit Themen wie dem Holocaust gestaltet werden? Welchen Mehrwert bringen Projekte der Erinnerungskultur im Bildungskontext? Wie können verschiedene Perspektiven wertschätzend einbezogen werden?
 

Die Städtische Berufsschule für Zahntechnik nimmt mit Iris Strehlau, Anita Reuel und Schüler*innen am Runden Tisch Schule teil, ebenso das Adolf-Weber-Gymnasium mit Tobias Verbeck, Christoph Humburg und Schüler*innen. Sebastian Neitsch von der Bayerischen Philharmonie und Prof. Dr. Klaus Wolf von der Universität Augsburg  tragen ein Grußwort bei und weisen auf den Wettbewerb “Antisemitismus – Nein! Danke!” hin. Pauline Hutterer und Martin Valdès-Stauber stellen ihr Projekt bei den Münchner Kammerspielen vor.

In einer Zeit der Krisen und ständigen Veränderungen wird die Ausbildung methodischer, sozialer und interkultureller Kompetenzen auch an der Städtischen Berufsschule für Zahntechnik, Chemie-, Biologie- und Drogerieberufe immer wichtiger. Diese Kompetenzen vermitteln sie   gerne mit Unterstützung externer Partner*innen durch Planspiele, politische Seminare (z.B. Klima und Energiepolitik, Sicherheitspolitik), Kinoprojekte, Workshops zur Erinnerungskultur und themenbezogene Ausstellungsbesuche. Künftig wollen sie neben bestehenden Projekten dem Thema Werteerziehung (gemäß dem neuen Lehrplan für das Fach Politik und Gesellschaft) in ihrer engagierten Schulfamilie noch mehr Raum geben.

 
Moderation:
Dr. Marie-Christine Bischur, Pädagogisches Institut und Kulturbereich der Beruflichen Schulen im Referat für Bildung und Sport
 
Kurzbiografien der Teilnehmenden:

Dr. Marie-Christine Bischur ist Oberstudienrätin und stellvertretende Leitung des Fachbereichs Kulturelle Bildung am Pädagogischen Institut – Zentrum für Kommunales Bildungsmanagement. Seit dem Jahr 2019 betreut sie zudem den Kulturbereich der Beruflichen Schulen im Referat für Bildung und Sport und ist als Lehrbeauftragte am Institut der Theaterwissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig. Zuvor studierte sie Englische Literaturwissenschaft, Neuere Deutsche Literatur und Theaterwissenschaft auf Magister und Lehramt Gymnasium für die Fächer Deutsch, Englisch und Philosophie/Ethik in München. Im Anschluss an ihr Studium war sie als Regieassistentin und Abendspielleiterin am Bayerischen Staatsschauspiel tätig und arbeite u.a. als Theaterpädagogin an unterschiedlichen Münchner Schulen. Nach mehreren Forschungsaufenthalten in Asien und einem Forschungssemester an der Chulalongkorn University in Bangkok promovierte sie an der LMU München im Bereich des asiatischen Tanztheaters. In Forschung und Lehre widmet sie sich der Kulturellen Bildung, der Kulturvermittlung, der Tanz- und Theaterpädagogik sowie den Themen Gender und Diversität. 

Pauline Hutterer studiert seit 2019 Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte / Kunstpädagogik an der LMU München. Neben ihrer Tätigkeit als Projektleitung und pädagogische Mitarbeiterin im Kinder- und Jugendmuseum München, engagiert sie sich seit 2015 ehrenamtlich – über die Initiativgruppe e.V. – im Bereich der Geflüchtetenhilfe. Sie interessiert sich für politische Theorie und Geschichte, aus feministischer Perspektive, und versucht diese Schwerpunkte in ihre Bildungsarbeit zu integrieren.

Sebastian Neitsch war langjährig Projektmanager in der freien Filmproduktionsbranche, bevor er 2022 die Kultursparte wechselte. Seitdem ist er im Intendanzbüro der Bayerischen Philharmonie tätig, einem gemeinnützigen Verein und Träger der Freien Jugendhilfe in München, dessen Chor- und Orchesterprogramme unter dem Motto eines musikalischen, pädagogischen und sozialen Dreiklangs steht. Sein Arbeitsschwerpunkt liegt hier im Bereich Fundraising. In diesem Zusammenhang ist er auch mit dem Wertebündnis-Projekt „Liberation Concert in Bayern“ befasst.

Martin Valdés-Stauber gehört seit 2017 als Dramaturg zum Künstlerischen Leitungsteam der Münchner Kammerspiele. Zuvor studierte er Soziologie und Wirtschaftswissenschaften in München, Friedrichshafen, Berkeley und Cambridge. Seit seiner Rückkehr nach München lehrt er an verschiedenen Universitäten und befasst sich mit der Verschränkung von künstlerischem, literarischem und soziologischem Wissen über die Stadt. Seit 2020 ist Martín Valdés-Stauber zudem ehrenamtlich “Beauftragter für Offene Gesellschaft” in seiner Heimatstadt Kaufbeuren. Seit 2018 erforscht er im Langzeitprojekt SCHICKSALE gemeinsam mit Janne und Klaus Weinzierl die Biografien der im NS-Regime Verfolgten unter den Mitarbeiter*innen der Kammerspiele. Seit 2021 leitet er den künstlerischen Forschungsbereich “Erinnerung als Arbeit an der Gegenwart”.

Schule

Kulturelle Bildung und Schule

Wie hat Corona das Schul- aber auch das Kulturleben verändert? Was benötigen Schulen im Augenblick, um Kulturelle Bildung weiterhin zu ermöglichen? Und wie kann der Kulturbereich coronakonform überhaupt weiterarbeiten und erlebbar gemacht werden?

 

Dieses Themenforum wird von Christina Berr und Christina Hommel  (Referat für Bildung und Sport / Pädagogisches Institut-ZKB /Fachbereich Kulturelle Bildung) moderiert.

Pandemiekultur – Kulturelle Bildung an Schule

Die Teilnehmenden tauschen sich darüber aus, welche diversen Maßnahmen im Rahmen der Kulturellen Bildung aktuell umgesetzt werden und wie man nachhaltig arbeiten kann, um diese weiterhin während und nach Corona fest im Schulalltag zu verankern.

Es tauschen sich aus: Andrea Gronemeyer, Maya Reichert, Ingund Schwarz, Maximilian Seubert

Moderation:

Christina Berr und Christina Hommel (Referat für Bildung und Sport / PI-ZKB / Fachbereich Kulturelle Bildung)

Vitae:

Christina Maria Berr leitet seit 1. März 2019  die „Kulturelle Bildung“ am Pädagogischen Institut – Zentrum für Kommunales Bildungsmanagement des Referats für Bildung und Sport in München. Schwerpunkte sind Aus- und Fortbildungen Bereich der Kulturellen Bildung für Lehr- und Erziehungskräfte sowie die Schüler*innenprogramme TUSCH – Theater und Schule – und das Schultheaterfestival. 

Zuvor leitete sie die  Stabstelle „Presse und Kommunikation“  des RBS und war neun Jahre bei der Süddeutschen Zeitung als Volontärin und Redakteurin – print wie online – tätig – unter anderem für die Bereiche Lokales, Kultur, Medien und Bildung. Christina Berr studierte Diplom-Dramaturgie sowie Kulturjournalismus und war als Moderatorin und Kuratorin im Literaturhaus sowie als Regieassistentin und Abendspielleitung am Bayerischen Staatsschauspiel und am Berliner Ensemble tätig sowie als Pressereferentin bei den Nibelungenfestspielen in Worms. Als Autorin publizierte sie u.a Hörspiele und ein Theaterstück mit Moritz Rinke sowie verschiedene Kurzgeschichten und gewann das Aufenthaltsstipendium des Berliner Senats am Literarischen Colloquium in Berlin. In Ihrer jetzigen Funktion helfen Ihr die beruflichen Erfahrungen im Bildungs- wie im Kultursektor, um inklusive, nachhaltige Kulturelle Bildung im Schul- und Kitabereich zu stärken und umzusetzen. 

Andrea Gronemeyer, Intendantin der Schauburg München – Theater für junges Publikum. Andrea Gronemeyer übernahm mit der Spielzeit 2017/2018 die Intendanz an der Schauburg, dem Theater für junges Publikum der Landeshauptstadt München. Davor leitete Sie ab 1985 das freie Theater Comedia Köln und und von 2002 bis 2017 als Direktorin und Intendantin die Kinder- und Jugendtheatersparte Schnawwl am Nationaltheater Mannheim. Gründete sie außerdem die junge Oper Mannheim und war Mitgründerin der Festivals Imaginale(Figurentheater), StepX (Tanz), Happy New Ears (Musiktheater).

Als Regisseurin hat sie bis heute sie über 60 Stücke für junges Publikum inszeniert. Vielfache Einladungen zu nationalen und internationalen Festivals und Preise begleiteten ihren Weg. Für das Tanzstück „Tanz Trommel“ erhielt sie 2014 den Deutschen Theaterpreis DER FAUST in der Kategorie „Regie Kinder- und Jugendtheater“. Für ihre Impulse und ihr stetiges Engagement auf dem Gebiet des zeitgenössischen Musiktheaters für junges Publikum erhielt sie im April 2017 den ASSITEJ-Preis für besondere Verdienste im Kinder- und Jugendtheater

Ein besonderer Schwerpunkt ihrer Arbeit lag stets auf dem Ausbau und der Weiterentwicklung des Theaters mit Kindern und Jugendlichen. In Mannheim gründetet sie für die künstlerische Entwicklung dieser Zielgruppe die Junge Bürgerbühne und iniitierte das Metropolregionsfestival „Junges Theater im Delta“. Mit ihrer Übernahme der Schauburg entstand dort folgerichtig das Schauburg LAB, das den Münchner Kindern und Jugendlichen mit vielen LABs einen Raum für eigene „ungezähmte Kreativität“ bieten will. Hier spielt der Nachwuchs nicht nur selbst Theater, sondern komponiert Musik, schreibt eigene Stücke, tanzt und schafft Bühnen- und Kostümbilder.

Christina Hommel studierte Theaterwissenschaft, Neuere deutsche Literatur und Romanistik an der LMU München. Ihre Magisterarbeit Que la patria os contempla orgullosa. Theater als nationale Identitätsstiftung auf Kuba wurde 2009 publiziert. Im Anschluss an einen Forschungsaufenthalt auf Kuba erhielt sie 2012 ein Forschungsstipendium des DAAD zur wissenschaftlichen Aus- und Fortbildung in Buenos Aires und besuchte 2016, unterstützt durch das Kulturreferat München, eine Weiterbildung der Gruppe Yuyachkani in Lima, Peru. Bereits während ihres Studiums arbeitete sie als Regieassistentin am Bayerischen Staatsschauspiel München und wechselte ab 2008 ans Wiener Volkstheater, wo sie mehrere eigene Inszenierungen realisierte. Christina Hommel arbeitete als feste Dramaturgieassistentin und Dramaturgin am Residenztheater in München, ferner als freie Dramaturgin, Produktionsleiterin und im Organisationsbereich von freien Gruppen und diversen Festivals, darunter Imagetanz, Impulstanz, Wiener Festwochen, sowie über das Goethe-Institut und die Siemens Stiftung bei Experimenta Sur in Bogotá. 2013 begann sie die Theaterprojekte der intergroup des JUNGEN RESI am Residenztheater dramaturgisch und theaterpädagogisch zu begleiten und übernahm seitdem theaterpädagogische Workshops für Kinder und Jugendliche und Patient*innen der Psychiatrie der LMU, woraus sie mehrere Projekte entwickelte. Aktuell ist sie als freie Mitarbeiterin der Kulturellen Bildung am Pädagogischen Institut sowie als Dramaturgin und Theaterpädagogin in München tätig, wo sie in den vergangenen Jahren die Dramaturgie und Gesamtleitung für mehrere vom Kulturreferat geförderte Produktionen übernahm.

Maya Reichert, DOK.education München Kulturvermittlerin und Filmemacherin, leitet seit 2013 den mittlerweile ganzjährigen Bildungsbereich DOK.education (Internt. Dokumentarfilmfestival München), der im Mai 2020 lockdownbedingt seine Filmbildung digitalisiert hat. Sie studierte an der Hochschule für Film und Fernsehen München, wo sie anschließend am Lehrstuhl von Prof. Doris Dörrie arbeitete. Sie führt Lehraufträge u.a. an Bildungsinstituten für Lehrkräfte aus, ist u.a. Mitglied des “Runden Tisches Film und Schule” des Instituts für Schulqualität und Bildungsforschung und ist bayernweit vernetzt mit Lehrkräften filmschaffender Klassen und Schulen.

Ingund Schwarz  wurde am 06.06.1969 in Bad Kreuznach geboren. Sie ist Lehrerin für Deutsch und Sport sowie ausgebildete Theater- und Filmlehrerin und unterrichtet derzeit am Albert-Einstein-Gymnasium München. Sie ist seit vielen Jahren als Referentin für die Qualifizierung von Theaterlehrkräften an der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung Dillingen (ALP) und für Filmlehrkräfte an der LMU München tätig. In ihrer Funktion als Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft Theater und Film an den bayerischen Schulen e.V. berät sie das Kultusministerium im Hinblick auf Unterrichts- und Fachentwicklung von Theater und Film in der Schule, arbeitet in bundesweiten Gremien für Theater in der Schule mit und fördert und engagiert sich insgesamt für die Weiterentwicklung und Stärkung der Fachbereiche Theater und Film in der Schule in Bayern. Seit 2019 ist sie zudem am Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) Projektleiterin für das Pilotprojekt „Kulturschulen in Bayern“, eine Initiative des Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, des ISB, der ALP und der Stiftung Mercator.

Maximilian Seubert, Lehrer an der städtischen Fachoberschule für Gestaltung. Nach seinem Zivildienst in der Dr. von Hauner‘schen Kinderklinik studierte er Deutsch, Sport und Ethik für ein Lehramt am Gymnasium. Neben dem Studium ließ er sich in einem Kooperationsprogramm des pädagogischen Lehrstuhls der Sportfakultät der TU München und dem Deutschen Alpenverein (DAV) als OUTDOOR-EDUCATION-TRAINER ausbilden. Abseits des Hochschullebens bekleidete er ein Ehrenamt als international anerkannter Jugendleiter und Jugendleiter-Ausbilder in der DEUTSCHEN PFADFINDERSCHAFT SANKT GEORG (DPSG). Seit 2016 ist er als Lehrer an der STÄDTISCHEN FACHOBERSCHULE FÜR GESTALTUNG MÜNCHEN tätig und betreut dort neben seinen Unterrichtsfächern das Wahlfach SZENISCHES GESTALTEN sowie das wissenschaftliche SEMINAR THEATERWISSENSCHAFTEN. Im Rahmen des TUSCH-Projekts pflegt er seit einem Jahr die Zusammenarbeit mit dem PÄDAGOGISCHEN INSTITUT MÜNCHEN, dem METROPOLTHEATER und der AUGUST-EVERDING-THEATERAKADEMIE.  Zudem fungiert Maximilian Seubert als Beauftragter für junge Männer, Familie und Sexualität an dieser Fachoberschule.

Verantwortlich für das Themenpanel:  Christina Berr (Referat für Bildung und Sport / PI-ZKB / Fachbereich Kulturelle Bildung)

 

Weiterführendes:

Pädagogisches Institut: www.pi-muenchen.de
www.lagds-bayern.de
Leitbild Schauburg

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