Der Münchner Gasteig beherbergt seit Anfang 2018 einen offenen und für die Stadtbevölkerung zugänglichen Raum, bei dem sich alles rund um die Themen Medien, Kultur und Partizipation dreht. “Das Pixel” wurde als Zwischennutzung ins Leben gerufen und soll zunächst bis Ende 2021 im Gasteig verortet bleiben. Dabei zeigte sich bereits in den ersten beiden Jahren, wie groß die Nachfrage nach einem offenen Raum in der Stadtbevölkerung ist. Die erfolgreiche Mischung aus Events, Workshops, Festivals, Ausstellungen, Diskussionen und Screenings macht das Pixel zu einem Ort, der mittlerweile kaum mehr aus der Kulturlandschaft Münchens wegzudenken wäre. Auch während der Pandemiebedingten Einschränkungen konnte der Raum im Rahmen neukonzipierter Projekte genutzt werden. Im Folgenden werden die zentralen Grundzüge der Entwicklung nachskizziert und hinsichtlich der dahinterstehenden Personen, Ideen, Konzepte und verwirklichten Projekte beleuchtet.
Beschreibung des Projekts:
Das „Pixel“ ist in seiner grundlegenden Ausrichtung als ein Open Space konzipiert, der rund um den Themenkomplex Medien, Kultur und Partizipation bespielt werden kann. Die drei Stichworte beschreiben zugleich auch die Kernidee hinter der Aktionsfläche und dem Schaufenster dieses offenen Medienlabors. Seit Anfang 2018 können alle Begeisterten, unabhängig ihres Alters oder persönlichen Hintergrunds, das Pixel zur Umsetzung eigener Ideen, Projekte, Kunstinstallationen und Workshops nutzen. In dem generationen-übergreifenden Begegnungs-, Aktions- und Präsentationsraum stehen Kreativität, Diskurs, Partizipation und Kompetenz im Umgang mit digitaler Technologie im Fokus der jeweiligen offenen Formate. Unterschiedliche Akteur*innen erarbeiten, vermitteln und präsentieren gemeinsam aktuelle Themen aus der stark von Medien geprägten Welt. Der Raum fungiert dabei als leicht zugängliche Option für Kurzinterventionen. Er ermöglicht eine kostenfreie Aktionsfläche und Schaufenster für die Medienkultur der Stadtbevölkerung. Im Rahmen von vier grundlegenden Format-Kategorien können folgende beispielhafte Umsetzungen des offenen Raum-Konzepts im Pixel durchgeführt werden:
• WERKSTÄTTEN: z.B. gläsernes Radio- oder Webvideostudio, Makerspace, Studio zum Digitalisieren analoger Medien (Dias, Super 8-Filme u.ä.), digitale Musik- und VJing-Workshops
• AUSSTELLUNGEN: z.B. Medienkunstinstallationen, Handyclips, MyWelcome Guide von jungen Geflüchteten, Fotoausstellungen – mit offenem Aktionsangebot oder als Schaufensterpräsentation
• EVENTS & AKTIONEN: z.B. Escape the Room, Computerspielschule für alle Generationen, Virtual Reality Space mit Hands on- und Kreativstationen
• SCREENINGS & TALKS: z.B. Filmvorführungen, Vorträge, Talks, Präsentation von Kinder- und Jugendmedienprojekten
Das Pixel wurde vom Netzwerk „Interaktiv“ mit Unterstützung der Verantwortlichen des Gasteig als Zwischennutzung ins Leben gerufen. Finanziert wird das Pixel vom Kulturreferat und vom Jugendkulturwerk, mit der Intention, eine niederschwellige, öffentliche Plattform für kreative Projekte wie Workshops, Ausstellungen, Vorträge, Kunstinstallationen und vieles mehr zu schaffen.
Potenziale kultureller Bildung:
Das offene Medienlabor liegt mitten in der Ladenpassage, die zum Eingang des Gasteigs führt. Diese wird täglich von mehreren Tausend Besucher*innen durchquert. Der Münchner Gasteig gehört dabei zu den größten Kulturzentren Europas. Mit der Philharmonie verfügt er über den größten Konzertsaal der Stadt. Hinzu kommen weitere Veranstaltungsräumlichkeiten sowie der Sitz der Münchner Philharmoniker, der Münchner Volkshochschule, der Münchner Stadtbibliothek und der Hochschule für Musik und Theater München. Der Gasteig liegt am östlichen Hochufer der Isar in Sichtweite zum Deutschen Museum und Müllerschen Volksbad, im Stadtteil Haidhausen. Die zentrale Lage macht das Pixel zu einem besonderen Ort m offenen Kulturbetrieb der Stadt. Die Erkenntnisse aus diesem auf drei Jahre angelegten temporären Projekt fließen auch in die Konzeption des Neuen Gasteig ein. Dieser wird sowohl konzeptionell, als auch baulich einen Schwerpunkt auf Kulturvermittlung und Kulturelle Bildung legen.
Zusatzmaterialien:
Ansprechpartner*innen:
Linus Einsiedler, linus.einsiedler@jff.de
Institution und Projektträger:
Getragen wird das Projekt durch das Münchner Netzwerk Medienkompetenz “Interaktiv” im Auftrag des Kulturreferats der Stadt München und des Jugendwerks. Der Kulturbetrieb wird durch eine Organisationsstelle kuratiert, die im Medienzentrum München des JFF – Institut für Medienpädagogik angesiedelt ist.